Ziel der Kata ist es, dass Personen die Prozesse im Unternehmen eigenständig in eine gemeinsame Richtung (Nordstern und Ziel-Zustand) verbessern. Das heisst, sie verbessern einen Prozess soweit, bis ein gewisses Ziel erreicht wird und können dabei ohne große Unterstützung eigenständig arbeiten!
Um auf ein Ziel hinzuarbeiten benötigt die Person ein gewisses Set an Fähigkeiten. Im Rahmen der Verbesserungskata sprechen wir hierbei von
- Einen Ziel-Zustand ableiten kann
- Die aktuelle Situation des Prozesses versteht
- Erkennt, welche Hindernisse sie von der Erreichung des Ziels abhalten
- Herausfinden, was die Ursache für diese Hindernisse ist
- Gezielt Veränderungen am Prozess vornehmen (ohne dass es Auswirkungen für den Kunden hat!)
Die konkreten Inhalte der einzelnen Fähigkeitsfeldern sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich und dadurch auch verschieden schwer zu erlernen. Wenn wir jedoch das Ziel haben, dass eine Person (z.B. ein Vorarbeiter, Meister oder Teamleiter) diese Fähigkeiten im Arbeitsalltag anwendet, müssen wir sie auch genau dort (=vor Ort am Gemma) trainieren!
Damit die Person eigenständig in ihrem Arbeitsumfeld mit der Kata arbeiten kann, muss sie diese Fähigkeiten direkt vor Ort in einer „guten Qualität“ anwenden! Um zu bestimmen, wie „gut“ eine Person die einzelnen Fähigkeiten beherrscht, hilft uns das Kompetenzmodel nach Dreyfus. Dieses Model besagt, dass ab der 3. Kompetenzstufe die Person dazu in der Lage ist, die Fähigkeit eigenständig im bekannten Umfeld anzuwenden.

Übersicht der Kompetenzstufen nach Dreyfus – Ab Level 3 kann eine Person eigenständig mit der Fähigkeit arbeiten
- Anfänger = Beginnt mit der Anwendung der Fähigkeit
- Fortgeschrittener Anfänger = Kann Fähigkeit mit Unterstützung anwenden
- Anwender = Kann Fähigkeit im bekannten Umfeld eigenständig anwenden
- Praktiker = Kann Methode vermitteln und sie auf weitere Bereiche übertragen
- Spezialist/Guru = Kann Fähigkeit „im Schlaf“ anwenden, vermitteln und auf „alles“ übertragen
Damit wir unseren Verbesserer nun mit den entsprechenden Fähigkeiten befähigen, benötigen wir ein klares Bild davon, was er in diesem Kontext bereits gut macht, und wo er noch entwicklungsfähige Punkte hat. Um dies transparent zu machen, haben wir vor einiger zeit begonnen, die Fähigkeiten der einzelnen Personen anhand eines sogenannten „Zielbildes“ zu beschreiben und nach jedem Coaching-Gespräch den aktuellen Standpunkt des Verbesserers versucht zu beschreiben. Dieses Zielbild ist von Unternehmen zu Unternehmen aufgrund der Andersartigkeit der Prozesse, der Firmenkultur und des Umfeldes etwas unterschiedlich. Für den Coach ist es jedoch eine elementare Fähigkeit, desen Standpunkt seines Gegenübers zu erkennen, um ihn im Rahmen des Coachings einen Schritt weiter in Richtung des Zielbildes zu entwickeln!
Damit eine Person motiviert ist, benötigt verschiedene Voraussetzungen. Eine davon ist, dass sie sich mit ihren Ideen „frei entfalten“, direktes Feedback auf ihre Taten erhält und sich aufbauend auf dem Feedback weiterentwickeln kann. Aus diesem Grund ist die Entwicklung der Fähigkeiten einer Person ein entscheidender Bestandteil der Motivation und damit Aufgabe des Coaches. Der Coach muss die Fähigkeiten des Verbesserers kontinuierlich durch neue Challenges und zielgerichtete Aufgaben (=Lernplattformen) steigern, bei der Anwendung der Methodik muss der Coach dem Verbesserer zudem regelmäßigen zu Erfolgserlebnissen verhelfen! Deshalb ist das regelmäßige Coaching ein wesentlicher Bestandteil des Entwicklungsprozesses, da der Coach hierbei – neben der Verbesserung des Prozesses – den Verbesserer versucht einen Schritt weiter zu bringen.

Durch die Coachingkata werden die einzelnen Fähigkeiten des Verbesserers gezielt trainiert. Beispielhaft kann der Verlauf wie folgt sein.
Sofern dies funktioniert, entwickelt sich der Verbesserer innerhalb einer gewissen Zeit auf das gewünschte Fähigkeitsniveau (=Dreyfuslevel 3) und kann ab diesem Zeitpunkt eigenständig in seinem Arbeitsalltag mit der Kata arbeiten. Es ist jedoch aufgrund der menschlichen Eigenschaften so, dass die meisten Personen bei ihrer Verbesserungsarbeit trotzdem regelmäßig gecoacht werden müssen – die Coach-Coachee-Konstellation ist eine stets benötigte Aufgabe der Organisation!
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