Viele Führungskräfte wundern sich, warum sie auf eine Routine als festen Bestandteil ihres Alltags aufzunehmen. Bei der Anwendung der Frageroutine fällt schnell auf, dass es nach einigen Wiederholungen der Kata leicht fällt, die Frageroutine einzuhalten und den Verbesserer durch eine gesamte Runde der Verbesserungskata zu führen. Den Coaches fällt es zunehmend leichter, ihre Aufmerksamkeit weg von der Reihenfolge der Fragen hin zu ihn umgebenden Faktoren zu wenden. Ab diesem Zeitpunkt ist der Coach in der Lage, seinen Fokus auf die Fähigkeiten des Verbesserers und dessen Verbesserungsaktivitäten zu richten.
Was häufig dabei auffällt, ist dass es vielen Coaches schwer fällt den Verbesserer in praxisnahe Experimente zu führen, einen „guten“ Ziel-Zustand beschreiben zu lassen oder Verbesserungen nachhaltig am Shopfloor zu etablieren. Bei diesen typischen Beispielen sprechen wir von „Hindernissen“ im Entwicklungskorridor des Verbesserers.
Das Coachinggespräch ist für den Verbesserer und den Coach eine Art „Geheimcode“. Wenn sich die Beiden zum täglichen Coaching treffen, ist klar dass man im Rahmen dieses Gespräches ausschließlich über das aktuelle Verbesserungsthema des Verbesserers unterhält. Der Coach führt das Gespräch mit Hilfe der Frageroutine und der Verbesserer antwortet mit Hilfe seines Ziel-Zustandes, der Experimente-Tabelle und den Umsetzungen vor Ort auf dessen Fragen.
Um den Standpunkt des Verbesserers einschätzen zu können nutzt der Coach die Frageroutine. Der Coach schätzt anhand der Antworten des Verbesserers ein, wie „gut“ und eigenständig der Verbesserer an seinem Ziel arbeitet. Die Frageroutine hilft ihm dabei, Lernfelder zu identifizieren und gezielt auszubauen. Der oben aufgeführte Auszug typischer Hindernisse spiegelt wieder, dass die Frageroutine dazu dient zu erkennen, mit welchen Hindernissen der Verbesserer seitens seiner Fähigkeiten kämpft und bei welchen Lernfeldern er Weiterentwicklungsbedarf hat.
Du siehst: Der Zweck der Frageroutine liegt nicht darin „einfach nur die Fragen“ zu beantworten, sondern vielmehr den Standpunkt (=Ist-Zustand des Verbesserers) des Verbesserers zu identifizieren!