Um eine neue Kultur in einem Unternehmen zu verankern, ist es wichtig eine ausreichend große Masse an Personen zu erreichen, die sich aktiv für diese Kultur einsetzen und sie ausweiten.
Eine Kultur ist etwas natürliches, etwas organisches und sollte deshalb auch unter bestimmten Rahmenbedingungen gezielt „entwickelt“ werden. Deshalb sind unter anderem folgende Aspekte zu beachten:
- Geschwindigkeit der Ausweitung
- Organischer Wachstum
- Kritische Masse an Personen
- „Support“-Prozesse und Infrastruktur
- „Lebenszyklen“ des Programms und der involvierten Personen
- Ständige Herausforderungen für die Personen (gesunde Anspannung halten)
Eine neue Kultur bedarf sehr viel Betreuung und Pflege – insbesondere in der Anfangszeit! Es bietet sich daher an, zunächst Erfahrungen im abgegrenzten Personenkreis (=Keimzelle = Expeditionsteam) zu sammeln. In dieser Keimzelle sollte die Kultur so weit entwickelt werden, dass sie stabil von allen Beteiligten gelebt wird. In diesem Zusammenhang versuchen wir die Fähigkeiten und die Motivation jeder Person gezielt zu entwickeln und auf ein gewisses Niveau zu heben. Bei den Fähigkeiten sprechen wir hier von den sogenannten Dreyfus-Leveln. Ab einem Dreyfus-Level von 3 ist die Person in der Lage eigenständig die Handlungsweise anzuwenden und damit im erweiterten bekannten Gebiet eigenständig zu arbeiten.
Diese Entwicklung auf das entsprechende Fähigkeitslevel ist ein schwieriges Unterfangen. Zudem kommt einen solchen Change aus organisatorischer Sicht nach einer bestimmten Zeit in eine kritische Phase – aus unseren Erfahrungen beginnt die erste kritische Phase nach ca. 9 Monaten! Binnen dieser Zeit müssen erste Erfolge geärntet werden und aufbauend auf den trainierten Fähigkeiten bei den Personen die Ausweitung begonnen haben.
Nachdem die Keimzelle auf eine „solide“ Basis (Dreyfus-Level 3) entwickelt wurde, beginnt die zielgerichtete Ausweitung der Change-Kultur. Um alle neuen Personen in die Change-Kultur zu integrieren ist die intensive Auseinandersetzung der neuen Personen mit den Personen des Expeditionsteam sehr wichtig. Diese müssen gemeinsam an einem Thema arbeiten, wo sie sich zusammen an einer Zielsetzung (=Ziel-Zustand) arbeiten und sich aktiv über mit der neuen Handlungsweise arbeiten müssen. Die gemeinsame Zeit führt zu „Schützengrabenerfahrungen“ und damit zu einem gemeinsamen Bild der Change-Kultur. Nachdem die neuen Personen ebenfalls auf ein „solides“ Fähigkeitsniveau entwickelt wurden, können die Mitglieder des Expeditionsteams in den Alltag überführt werden.
Für die ausscheidenden Verbesserer und Coaches bedeutet dies, dass sie an einem eigenen Thema weiterarbeiten und von der zuständigen Führungskraft täglich gecoacht werden.
Die neuen Personen werden ebenfalls nach dem gleichen Modus auf das entsprechende Fähigkeitslevel (Dreyfus-Level 3) entwickelt und scheiden dann – nachdem auch sie eine neue Riege an Personen zusammengearbeitet haben – aus dem Programm aus.
Diesen zielgerichteten Prozess kennen wir aus der Biologie: Er nennt sich Mitose!