Visual Management bedeutet, dass jeder Betrachter vor Ort den „Normalzustand“ und Abweichungen auf einen Blick erkennen kann. Die beste Visualisierung ist jedoch nutzlos, wenn bei auftretenden Problemen nicht sofort eine Aktion erfolgt, die den Prozess wieder zurück in den „Normalzustand“ versetzt. Da die Führungskraft jedoch nicht die gesamte Zeit vor Ort am Prozess sein kann um diesen zu betreuen. Es ist jedoch notwendig auch auf diejenigen Probleme zu reagieren, die während seiner Abwesenheit auftreten
Um schnelle Reaktion am Shopfloor zu ermöglichen, sind drei wesentliche Elemente notwendig:
1) Aufzeigen von Störungen durch den Mitarbeiter: Reißleine
2) Status-Visualisierung der Prozesse: Andon
3) Kapazität und Fähigkeit, die Probleme zu lösen:
Hancho, Reißleinen-Team und „Hotline“
Mit Hilfe der Reißleine können die Mitarbeiter auftretende Probleme melden. Durch die übersichtliche Visualisierung des Prozessstatus mit Hilfe des Andons vor Ort für alle Mitarbeiter und Führungskräfte transparent. Aufbauend auf der Visualisierung kann die Führungskraft nun sofort reagieren und die Mitarbeiter im Prozess unterstützen
Probleme treten in jedem Prozess auf, sie können an jedem Arbeitsplatz und bei jedem Mitarbeiter auftreten! Jeder Mitarbeiter muss deshalb die Möglichkeit haben, auftretende Probleme unmittelbar aufzuzeigen und zu eskalieren.
Ein Hilfsmittel zum Aufzeigen von Problemen ist die sogenannte Reißleine. Die Reißleine ist ein Seil, das entlang des gesamten Prozesses angebracht ist (i.d.R. über den Köpfen der Mitarbeiter, das von dort in greifbarer Höhe herunterhängt). Sie ist für jeden Mitarbeiter schnell und ohne Wege erreichbar. Bei auftretenden Problemen (z.B. Qualitätsprobleme oder Fehlteile) kann der Mitarbeiter die Reißleine auslösen und „ruft“ somit die Unterstützung des Teamleiters herbei.
Sobald der Teamleiter das Problem verstanden und abgestellt hat, zieht er die Reißleine ein zweites Mal, was die Störungsmeldung wieder aufhebt und die Rückkehr zum Normalzustand visualisiert.
Die Anzahl der Reißleinenzüge und die Reaktions- bzw. Unterbrechungszeit wird dabei i.d.R. gemessen und dokumentiert, um das Ausmaß der Störanfälligkeit und die Anzahl der Probleme zu kennen