Über Lean Management und Toyota Kata

Langfristige Wettbewerbsfähigkeit ist ein Muss für jedes Unternehmen. Auf dem Weg dort hin führt kein Weg an Lean Management vorbei. „Lean“ ist jedoch mehr als die Einführung von Methoden, „Lean“ bedeutet die konsequente Ausrichtung des Unternehmens auf langfristigen Erfolg und tägliche Verbesserung.

Auf dem Weg zur nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit stellt sich häufig die Frage, welches Element das „Richtige“ ist. Die Frage ist jedoch nicht ob Lean Management, Shopfloor Management oder Toyota Kata – es ist ein sowohl als auch. Anhand der Herausforderungen des Unternehmens muss die Entscheidung individuell getroffen werden! Alle Elemente leisten einen elementaren Beitrag auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit.

Hintergrund

Lean, Kata oder Shopfloor-Management? Eins, oder doch alles? All diese Fragen stehen anfangs im Raum und wollen beantwortet sein! Hier findest Du einerseits Hintergrundwissen zu den wesentlichen Zusammenhängen von Lean und Kata, andererseits aber auch Hintergründe zur persönlichen Entwicklung von Menschen, Motivation und Lernen. Menschen sind der wesentliche Faktor für die Adaptionsfähigkeit – und damit auch der Wettbewerbsfähigkeit – einer Organisation. Auf der anderen Seite sind jedoch auch die Prozesse (und Wertströme) und Organisationsstrukturen relevant für nachhaltige Adaptionsfähigkeit. Über all diese Themengebiete findest Du hier Hintergrundinformationen.

Am Ende muss die Wettbewerbsfähigkeit durch gute Prozesse gesteigert werden!

Gute Prozesse sind keine Selbstverständlichkeit. Sie sind vielmehr Ergebnis harter Arbeit – und zwar harter Verbesserungsarbeit! Im Kontext der Kata findet diese Verbesserung durch die prozessnächste Führungskraft, den Teamleiter (auch Hancho genannt) statt. Im Umkehrschluss heißt dies: Ohne gute Verbesserung keine guten Prozesse! Einerseits ist die Kenntnis des Teamleiters über die aktuellen Probleme des Prozesses unbezahlbar und andererseits ist nur er in der Lage, zusammen mit den Mitarbeitern, Verbesserungen nachhaltig umzusetzen.
Anhand eines konkreten Verbesserungsprojektes wird das Wissen genutzt und zugleich die Fähigkeiten des Teamleiters mit Hilfe der Verbesserungskata zielgerichtet entwickelt. Durch das gesammelte Wissen lernt sowohl die Einzelperson, als auch das gesamte Unternehmen, da die prozessualen und organisationsspezifischen Erkenntnisse in Form neuer Prozesse und Standards für das gesamte Unternehmen zugänglich gemacht werden. Dieses Wissen ist ein wahrer Schatz für die gesamte Organisation! Die Verbesserungsaktivität stellt somit den Kern organisationalen Lernens, verbunden mit der Steigerung der Wettbewerbsvorteile, dar!

Gute Prozesse entstehen nur durch gute Verbesserung!

Verbesserungskata
Coachingkata
Um den Verbesserer bei seinen Verbesserungsprojekten aktiv zu unterstützen, wird er dabei vom sogenannten Coach betreut. Der Coach ist die nächsthöhere Führungskraft des Verbesserers und somit zugleich auch Ziel-Geber. Um die Verbesserungsaktivitäten mit der Entwicklung des Verbesserers zu verbinden verwendet auch der Coach eine Routine, die sogenannte Coachingkata. Verbesserer und Coach treffen sich regelmäßig in der Woche um ein Coachinggespräch durchzuführen. Dieses Gespräch folgt der Frageroutine.
Der Coach ist die Treibende Kraft des Verbesserungsprozesses. Durch seine regelmäßigen Coachings schafft er es, dass kontinuierlich an den Zielen gearbeitet wird. Hierfür muss er jedoch auch dafür sorgen, dass der Verbesserer die entsprechende Unterstützung für die Verbesserungsaktivitäten erhält und dieser im Rahmen der Coachings auch persönlich weiterentwickelt wird. Coachings alleine reichen jedoch nicht aus, um einen Bereich zu Spitzenleistung zu führen. Die Ausrichtung des Bereiches und die Stabilisierung der Verbesserungsaktivitäten im Alltag sind ebenfalls notwendig, wenn Verbesserung täglich stattfinden soll!
Damit die Verbesserungsaktivitäten wirksam sind, müssen sich alle Hierarchieebenen aktiv an diesem Coaching-Prozess beteiligen. Mit Hilfe der Frageroutine kann das Coaching auf allen Hierarchieebenen stattfinden. Auf diese Weise entsteht ein wesentlicher Bestandteil eines neuen Management-Systems!
Da insbesondere zum Beginn nur selten die benötigten Coaching-Fähigkeiten bei den Führungskräften vorhanden sind, werden sie durch den sog. 2nd-Coach bei ihren Coachings begleitet. Aufgabe des 2nd-Coaches ist es, die Fähigkeiten des Coaches weiterzuentwickeln, und noch mehr Erfolg bei den Verbesserungsaktivitäten zu erzielen. Der 2nd-Coach ist ein wahrer Booster für die lernende Organisation!
Nur durch gute Führung wird gut verbessert!
Verbesserung ist eine der wesentlichen Kernaufgaben Wettbewerbsfähiger Organisationen. Wenn Verbesserung jedoch nur in einem Bereich (z.B. der Produktion) stattfindet oder Personenabhängig bleibt, wird nur eine begrenzte Wirksamkeit erzielt. Durch das Hierarchieebenen übergreifende Coaching entsteht ein Management-System, das auf allen Hierarchieebenen wirkt. Diese Aktivitäten müssen, um auch bereichsübergreifend langfristig erfolgreich zu sein, durch eine entsprechende Infrastruktur unterstützt werden, damit aus den Aktivitäten Einzelner ein gesamtes Management-System wird.
Bestandteil eines solchen Management-System sind einerseits die am Shopfloor etablierten Prozesse, wie beispielsweise Visual-Management-System, Shopfloor-Management und schnelles Organisationssystem. Andererseits jedoch auch die Strukturen der Organisation, wie beispielsweise ein Ziel-Entfaltungs-Prozess, die Arbeitszeit- & Entlohnungs-Modelle und die Stellenbeschreibungen.
Durch gute Führung entsteht eine Verbesserungs-Kultur!
Management System